Dass man einen Plan bzw. eine Strategie haben muss, wenn es um Unternehmens Social Media geht, versteht man spätestens dann, wenn man ein paar Wochen lang versucht auf mehreren Plattformen gleichzeitig zu posten.
Selbst wir als Content Marketing Agentur halten den Social Media Marathon nicht ohne Pausen durch, wie ein kurzer Blick auf unsere Social Media Properties verrät. Hier analysieren wir unsere Kampagnen und testen verschiedenste Strategien für unsere Kund:innen. Denn Content Marketing ist nicht wildes und automatisiertes Posten von irgendwelchem Content, der nur im entferntesten etwas mit der eigenen Branche zu tun hat. Eine gute Social Media Strategie stellt sicher, dass nur Content der der Marke (on-Brand) entspricht auf den eigenen Social Media Kanälen landet.
Aber kann es die alleinige Aufgabe eines/einer Social Media Manager:in sein eine ganzheitliche Strategie für die Sozialen Medien zu entwickeln und für das gesamte Unternehmen zu etablieren?
Folgend wollen wir Abwägung zwischen den Punkten:
1. Social Media Manager:innen werden dafür eingestellt eine Social Media Strategie zu entwickeln, die Strukturen dafür aufzubauen und umzusetzen.
2. Es ist absolut naheliegend sich bei der Entwicklung einer nachhaltigen Social Media Strategie der Hilfe von externen Social Media Expert:innen zu bedienen.
Doch bevor es dazu kommt, sollte geklärt werden was zu einer nachhaltigen Social Media Strategie aus der Sicht einer Social Media und Content Marketing Agentur gehört.
Was macht eine gute Social Media Strategie aus?
- Zieldefinition
Was soll durch die Bespielung von mehreren Social Media Kanälen erreicht werden? - Identifikation der Zielgruppe
Wen spreche ich auf welchem Kanal an? - Ausarbeitung des Markenkerns
Was macht die Marke für welche Zielgruppe unverzichtbar und wie wird das kommuniziert? - Anpassung und Abgleichung von Social zur übrigen Unternehmenskommunikation
- Entwicklung von Formaten, passend zur jeweiligen Plattform, zum Unternehmenskern und zur Zielgruppe
- Einplanung von Media Budget
Ab wann sollte Media Budget genutzt werden und für welche Postings? - Erstellung eines Contentplans
Inklusive der realistischen Einplanung von Produktions-, Abnahme- und Postingzeiten - Aufbau von Strukturen im Unternehmen, die eine gewinnbringende Arbeit mit Sozialen Medien ermöglichen
- Klärung der Personalfrage
Wer ist in der Lage welche Art von Content zu produzieren? Wer kann denn überhaupt Video Content zuversichtlich erstellen? - Auswahl und Aufbau von Content- und Asset- und Brand-Management-Systemen
- Aufbau oder Angliederung der Social Media Aktivitäten an einen Unternehmensblog und Newsletter sowie deren Implikationen für das weitere Marketing und Sales Game
- Auswertung
Wie kann ich überprüfen, ob die Ziele erreicht werden? Wurden denn überhaupt die von mir definierten Ziele erreicht oder haben wir freudige Nebeneffekte erzielt? - Softwareauswahl und Martech-Stack
Welche Software unterstützt bei der Konzeption, Produktion, Ausspielung und Auswertung des Contents und insbesondere der Art von Content und Plattformen wie wir sie nun definiert haben?
Ein kurzer Blick auf diese Liste verdeutlicht schnell, dass die Entwicklung einer guten Social Media Strategie eine große und verantwortungsvolle Aufgabe ist. Wenn sie gelingt, verhilft sie Unternehmen zu mehr Reichweite (Awareness), mehr Interaktion (Engagement), mehr Leads und schließlich zu mehr Umsatz.
Scheitert sie, werden massiv Ressourcen (die alle beklagen zu zu wenig zu haben) verschwendet und einer der wichtigsten Marketing- und Vertriebswege nicht genutzt.
Sollten sich Unternehmen also die Unterstützung einer Social Media Agentur bei der Entwicklung ihrer Marketing Strategie leisten?
1. Hohe Komplexität
Wie die obige Liste erahnen lässt, die Entwicklung und erfolgreiche Durchführung einer Social Media Strategie ist eine hochkomplexe Aufgabe, die für eine Person unmöglich umzusetzen ist. Es braucht zusätzliche Ressourcen aus dem Unternehmen und von externer Seite, die dabei helfen zu reflektieren und zu iterieren, zu definieren und zu evaluieren.
2. Zeit ist Geld
...und während das Geld bei Vielen knapp zu werden scheint, beklagt man gleichzeitig einen Fachkräftemangel und die fehlende Resource, Zeit, an der eine konsequente Umsetzung des Social Media Marketings scheitert. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es für ein/eine Marketingleiter:in daher naheliegend abzuwägen, ob es nicht günstiger wäre eine Agentur zu engagieren, die eine Projektleitung übernimmt und somit die internen Teams stärkt, befähigt und Richtung gibt oder mehrere Teammitglieder über Wochen mit etwas zu beschäftigen und zu binden, mit dem sie momentan dem Unternehmen kein Geld einbringen.
3. Gemeinsam effektiv
Agenturen mit der Expertise für Social Media und Content Marketing arbeiten effektiv und zielgerichtet. Aufgrund ihrer Erfahrung, können sie den Status quo und die Erfahrung des Unternehmens mit Sozialen Netzwerken einschätzen und gemeinsam mit ein bis zwei Unternehmnsverantwortlichen eine Strategie erarbeiten. Dank ihrer Expertise in dem Thema und dem Überblick über die Landschaft über viele ihrer Kunden und Kampagnen hinweg können sie sicherstellen, dass man sich (schneller) auf dem richtigen Weg befindet.
4. Niemand ist allwissend
Verantwortliche in Unternehmen, die nichts mit Social Media Marketing und Content Marketing am Hut haben, denken oft diese Arbeit sei ähnlich komplex wie die Arbeit eines/einer PR-Agent:in, also locker durch eine Person abzubilden. Gefährlicher Irrglaube!
Denn, und das sind nur die wichtigsten von unzähligen Argumenten dagegen
- jede Plattform besitzt andere Funktionsweisen und basiert auf unterschiedlichen Algorithmen, die sich regelmäßig ändern.
- Eine Person, die den Bereich Unternehmens Social Media verantwortet muss Redakteur:in, Grafiker:in, Videografer:in, Cutter:in, Software Expert:in, Strateg:in und Data Analyst:in gleichzeitig sein.
- Audiences, Plattformen und Algorithmen wollen häufig gefüttert werden. Wer erfolgreich und damit effizient mit Sozialen Netzwerken arbeiten will, muss mehrere Plattformen über kurze Zeitintervalle hinweg mit Content Daten füttern.
5. Teamauswahl und Befähigung
Nicht nur um mehrere Soziale Netzwerke zu bespielen, braucht es diverse Skillsets. Oft braucht man sogar für nur eine Platform unterschiedliche Skillsets! Unternehmen die z.B. YouTube ernst nehmen, haben Content Produktionsteams, die einer TV Produktion in nichts nachstehen. Doch wird es erfahrungsgemäß schon in weitaus unkomplexeren Fällen kompliziert. Denn oft lohnt sich die Anstellung einer/eines Grafiker:in für ein Unternehmen mehr, als die eines/einer Videograf:in, da Synergien besser genutzt werden können. Aber selbst die ursprünglichen "Katzen-Meme-Sozialen-Netzwerke" leben mittlerweile von aufwändig und massenhaft produzierten Videos, sowohl im organischen als auch im paid Bereich. Es gibt Agenturen, die nicht nur bei der Entwicklung einer Strategie helfen, sondern Social Media Teams für bestimmte Zwecke befähigen.
Ein Beispiel:
Das Startup, Lovis GgmbH, stellte zwei Mediengestalter:innen für ihre gesamten Marketing Initiativen ein. Zusätzlich trug eine der Gründer:innen die Verantwortung für den Bereich. Ihre Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 13 und 18. Wichtige Social Media Kanäle für sie sind also TikTok und Instagram. Die Entwicklung eines Looks der Brand, sowie grafische Postings waren kein Problem für das kleine Team, doch in Bezug auf Videos fehlte ihnen jegliche Erfahrung und Mut sich auszuprobieren. Sie nahmen an unserem Content Creation Workshop teil und legten dabei den Fokus auf Video. Sie lernten Formate zu entwickeln, Mini Skripte zu schreiben, mit dem Handy und einer professionellen Kamera zu filmen, Postproduktion und den Aufbau einer Content Library mit für ihre Zielgruppe und für die jeweilige Platform gerechten Content.
Hier könnt ihr ein Ergebnis sehen
Mehr darüber erfahren? Hier gehts zum FragLovis Use Case
6. Abhängigkeit
Viele Unternehmen haben die Erfahrung gemacht, dass Agenturen Abhängigkeiten schaffen, um langfristig Geld mit ihnen zu verdienen. Dieses "Melken" sollten vor allem im Bereich des Content Marketings und Social Media Marketings der Vergangenheit angehören. Gerade junge Agenturen und solche, die die moderne Creator Economy verstanden haben, setzen auf Selbstbefähigung und Weiterbildung anstelle von Monetarisierung von generischem Content. Denn der Wert liegt im Know-how: Jeder/Jede kann lernen tolle Bilder mit der Kamera einzufangen, doch Storytelling, Postproduktion und Branding effizient umzusetzen sind die Services, für die Expert:innen und Agenturen in Gold aufgewogen werden. Wenn du dich für die Zusammenarbeit mit einer Agentur entscheiden solltest, führe am besten mehrere Gespräche und frage konkret nach, ob die Social Media Strategie für oder mit dir erstellt wird und, ob eine Selbstbefähigung von Teammitgliedern stattfinden kann. Dann bist du auf der sicheren Seite.
7. Eine gute Strategie muss mit dem Unternehmen wachsen
Gerade bei Startups ändert sich die Personaldichte und das Teamgefüge stetig. Eine gute Social Media Strategie muss personenunabhängig nachvollziehbar und umsetzbar sein und muss mit dem Unternehmen wachsen. Das heißt, wenn es zu Beginn nur eine verantwortliche Person für den Bereich Social Media gibt, muss die Strategie für eine Person umsetzbar sein und in der Lage sein dann zu skalieren, sobald das Team wächst. Das sollte in einer Strategie mitbedacht werden und genau das verlangt einiges an Erfahrung "been there - done that".
8. Agenda Setting und Dinge wirklich durchziehen
Es ist unangenehm zuzugeben, aber oft ziehen wir Menschen Dinge erst dann durch, wenn der Druck hoch genug ist. Druck meint in diesem Fall gesetzte Milestones im Unternehmen, drohende Umsatz Einbußen oder die Investition von Ressourcen wie Geld und Zeit die mich verpflichten nun einen Return zu liefern. Sich externe Hilfe zu holen, die für ihre Arbeit bezahlt wird und dich darüber hinaus motiviert, kann eine gute Unterstützung sein das Thema Social Media endlich mit Struktur und Langfristigkeit anzugehen.
9. Man muss nicht alles kaufen
Hast du schonmal Software-Recherche betrieben? Ein mühseliger, zeitaufwändiger und manchmal kostenintensiver Job. Im Bereich der Content Creation und des Social Media Managements gibt es unzählige Tools, die die Arbeit von Social Media Teams erleichtern, aber auch behindern können. Um Zeit und Kosten zu sparen, kann es sich lohnen Empfehlungen und Onboardings von Agenturen anzunehmen, die regelmäßig Software testen. Oft kommst du über sie auch an günstigere Preise.
Als erfahrene Social Media Berater:innen und Agentur für Content Creation, empfehlen wir grundsätzlich natürlich die Zusammenarbeit mit einer Agentur. Doch vor allem, weil die oben genannten Argumente nicht vom Tisch zu weisen sind. Viele unserer Kund:innen mussten selbst erst 4-5 erfolglose Versuche mit dem Aufbau ihrer Social Media Kanäle starten, bevor sie sich Hilfe holten und in eine strukturierte und konstante Umsetzung kamen.