Er ist eines der beliebtesten und meist gesehenen Videoformate im Bereich des Content Marketings: der Imagefilm. Aber so beliebt er auch ist, so gern wird er auch unterschätzt.
Viele Unternehmen verkennen den zeitlichen- und kostentechnischen Aufwand für eine professionelle Produktion. Aber nicht nur das: Wenn es darum geht, sich mit dem eigenen Imagefilm von anderen, branchenähnlichen Unternehmen abzuheben, stehen viele plötzlich vor einer großen Herausforderung. Wer sind wir? Was wollen wir? Wen wollen wir erreichen? Auch bei den Platzierungsmöglichkeiten, denken viele über die eigene Website nicht hinaus, dabei gibt es eine bunte Palette, um die eigene Reichweite zu steigern. Aber beginnen wir von vorne...
Was ist ein Imagefilm und was hat er zu bieten?
Ein Imagefilm ist ein beliebtes Videoformat. In der Regel zwischen einer und maximal zehn Minuten lang, unterliegt er ansonsten keinen strikten Gestaltungskriterien und bietet damit kreativen Spielraum, die Uniqueness des eigenen Unternehmens zu unterstreichen oder hervorzubringen.
Ob reines Realbild, Animation oder eine Mischform aus beidem: Der Imagefilm ist das ideale Marketingwerkzeug, um die Außenwahrnehmung einer Marke oder eines Unternehmens zu repräsentieren. Er gibt dem Unternehmen ein Gesicht und stellt die Unternehmenskultur in den Vordergrund.
Richtig platziert erhöht der Imagefilm die Reichweite und erzielt damit gleichzeitig eine Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Unternehmens oder Marke. Im Gegensatz zum Werbefilm hat der Imagefilm keinen unmittelbaren Verkaufsgedanken. Vielmehr soll der Imagefilm Vertrauen zum Unternehmen vermitteln und zu einer langfristigen Bindung verhelfen.
Starke Bilder, für ein starkes Image – Aber wie?
Bindung braucht Emotionen. Der Film kann noch so kreativ konzipiert und professionell produziert sein, wenn er keine emotionale Bindung zum Zielpublikum aufbauen kann, ist das Ziel verfehlt. Um das zu vermeiden ist es wichtig, sich gründlich mit den eigenen Marketingzielen und dem eigenen Zielpublikum auseinander zu setzen und von Anfang nicht aus den Augen zu verlieren.
In der Praxis bedeutet das unter anderem Identifikationspotenziale zu schaffen: Wie sieht sich meine Zielgruppe, was macht sie aus und welche Charakteristika muss mein Imagefilm aufgreifen, um eine Identifikation zu ermöglichen? Braucht es eine konventionelle oder eine kreative Publikumsansprache?
Dazu ein kleiner Exkurs: Identifikationspotenziale schaffen - Ein Beispiel:
Ein junges, aufstrebendes Berliner Start-Up produziert zukunftsorientierte E-Skateboards. Sowohl die Zielgruppe als auch das Produkt rufen die Attribute „frisch“, „dynamisch“, „nachhaltig“ und „gute Laune“ hervor. An diesen Attributen orientiert sich die Aufmachung des Films und somit auch das Gefühl, welches transportiert werden soll. Das Start-Up könnte in einem Imagefilm die jungen Mitarbeiter:innen als Hauptakteure auf eine sympathische oder auch humoristische Weise zeigen. Beispielsweise Skateboard fahrend im hippen Office während der täglichen Arbeit. Schnitttechnik und die richtige Musik stützen den Stil und damit den Inhalt des Imagefilms.
Entstehen Emotionen beim Ansehen des Imagefilms, entwickelt das Zielpublikum positive Gefühle, die dann mit dem Unternehmen oder der Markenbotschaft verknüpft werden. Eine weitere Möglichkeit, das Publikum für sich zu gewinnen, ist das Auftreten von Mitarbeiter:innen oder Führungskräften vor der Kamera – denn Menschen interessieren sich für Menschen. Es fällt nicht allen Menschen leicht vor der Kamera zu sprechen, doch besonders der Imagefilm verlangt ein authentisches Auftreten der Protagonist:innen. Daher ist eine gute Vorbereitung und Interviewführung unentbehrlich.
Tipp: Einmal vor den Spiegel bitte! Mach dir Gedanken über den Inhalt, den du rüberbringen willst und sprich diesen frei vor einem Spiegel vor. Wiederholungen geben Sicherheit. Je öfter du übst, desto leichter wird es dir über die Lippen gehen.
Mit richtiger Positionierung dem Imagefilm zu Reichweite verhelfen – Aber wo?
Videos sind heutzutage aus dem Bereich des Content-Marketings nicht mehr wegzudenken. Der Film kann auf verschiedenen Wegen an die Öffentlichkeit gelangen: Im Marketing (B2C /B2B), Employer Branding, auf Messen oder über interne Kommunikation – der Ausspielung sind keine Grenzen gesetzt. Aber die Wahl der geeigneter Plattformen ist entscheidend.
Der Imagefilm sollte dort platziert werden, wo sich die Zielgruppe aufhält. Eine jüngere Zielgruppe z.B. ist vorrangig auf Social Media-Plattformen unterwegs, eine eher ältere, konservative Zielgruppe besucht je nach Branche eher Messen und informiert sich primär über die Unternehmenswebsite. Genau hier sollte der Imagefilm auf jeden Fall zu sehen sein.
Die Unternehmenswebsite ist nicht nur oft die erste Anlaufstelle für interessiertes Publikum, auch hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist das Platzieren auf der Website von Imagefilmen gewinnbringend. Websites mit eingebundenem Videocontent werden im Schnitt doppelt so oft auf der Google-Startseite angezeigt, als Websiten ohne Videos. Im Jahr 2022 werden, allein nur in Deutschland, Videos 81% des gesamten Online Traffics ausmachen — das ist 5 Mal höher als noch im Jahr 2017. Dies hat der weltweite Marktführer in den Bereichen IT und Netzwerk Cisco in einer Studie festgestellt. Wer sich das nicht vorstellen kann, beachte die aktuellen Nutzer*innenzahlen: Im Jahr 2020 stieg die Anzahl der Nutzer:innen von Social Media weltweit auf 490 Millionen.
Tipp: Don´t be a fool with the right tool! Mit der Platzierung auf der Startseite macht man persé nichts falsch für die eigene Sichtbarkeit. ABER: wenn man es ganz genau nehmen will, sollte man sich Tools wie Google-Analytics zunutze machen und überprüfen welche Unterseiten der Website die meisten Klicks besitzt.
Social Media hat in unserer heutigen Zeit einen enormen Einfluss auf Menschen. Im Durchschnitt besitzt jede Person etwa 5,54 verschiedene Social Media-Accounts. Unternehmen kommen also nicht drum herum den Imagefilm auf dem eigenen Social Media Account zu veröffentlichen, denn User:innen teilen Content der ihnen gefällt, was die Reichweite enorm verstärkt. Spätestens jetzt gibt es keine Ausrede mehr für Unternehmen ohne Account, einen Social Media-Account anzulegen.
Der Imagefilm kann außerdem als Content genutzt werden: aus ihm können mehrere kleine Social Media-Videos in Form von Ads (Advertising) oder für Stories und Feeds exzerpiert werden – Je nach Strategie! Eine Win-Win-Situation, denn die kleinen Videos können wiederum auf die eigene Website verlinken und dadurch die Aufmerksamkeit sowie den Traffic steigern. Durch die Schaltung von Ads kann das sogar befeuert werden!
Mit der richtigen Zielgruppe im Blick, hilft diese bei der Wahl, der richtigen Social Media-Plattform. Jede Plattform bietet einen anderen Mehrwert für das eigene Unternehmen. Je nach Branche und Zielgruppe sind folgende Social Media-Plattformen die Gängigsten:
- YouTube
- LinkedIn / Xing
- TikTok
Besitzt man noch keine nennenswerte Anzahl an Folower:innen, können Videos über Social Media auch beworben werden. Fast alle Plattformen erlauben es Videos, durch bezahlte Werbekampagnen, direkt an das relevante Zielpublikum auszuspielen.
Neben Social Media-Plattformen kann der Imagefilm auch in Newslettern und über die E-Mail-Signatur verbreitet werden, wodurch er eine wesentlich höhere Click-Trough-Rate erzielt, da E-Mail-Kommunikation einen enorm hohen Traffic hat.
Because we believe Story matters!
Öffne mit einem Imagefilm die Türen zu deinem Unternehmen und zeige was es besonders macht. Mit der Zielgruppe von Anfang an im Fokus, gilt es, die eigene Marke und die eigenen Werte zu verstehen und diese in passende Bilder zu übersetzen. Bilder, die im Kopf bleiben. Mit der Zielgruppe lässt sich die richtige Plattform für die Verbreitung ausfindig machen - danach sind der Ausspielung keine Grenzen mehr gesetzt. Aber bitte nicht vergessen: der zeitliche- und kostentechnische Aufwand, den die Produktion eines professionellen Imagefilms mit sich bringt, wird oft unterschätzt. Es lohnt sich daher Profis mit ins Boot zu holen.